2012 bis 2021

Zum 1. Januar 2012 konnte das Strom-Netzgebiet der NBL durch den Abschluss eines neuen 20-jährigen Konzessionsvertrages um die zwischenzeitlich eingemeindeten Ortsteile Thamsbrück, Großwelsbach, Merxleben, Nägelstedt, Aschara, Wiegleben, Henningsleben, Grumbach, Zimmern und Waldstedt vergrößert werden. Neben dieser historischen Großinvestition wurde auch in die Anbindung der Orte an das eigene 10 kV-Kabelnetz investiert.

Da es trotz aller Verhandlungsbemühungen nicht gelang, die Zuleitungen vom Umspannwerk zu den Orten zu erwerben, wurden noch im Jahre 2011 4.200 m 10 kV-Kabel für die Netzübernahme verlegt.

Der starke Zubau der lokalen Einspeiseanlagen führte dazu, dass von März bis Oktober zeitweilig mehr Energie in das Netz eingespeist, als zeitgleich entnommen und verbraucht wurde. Der so entstehende Überschuss wurde erstmals am 10. Mai 2015; 13:15 Uhr (für 105 min) in das vorgelagerte Netz zurückgespeist.

Seit dem 1. September 2016 ersetzte das Messstellenbetriebsgesetz die Messzugangsverordnung. Diese ist Teil des Gesetzes zur Digitalisierung der Energiewende und regelt den Betrieb und die Ausstattung der Messstellen mit „modernen Messeinrichtungen“ und „intelligenten Messsystemen“. Zu diesem Zeitpunkt waren bei der NBL bereits mehr als 4.000 Smart Meter installiert, die täglich im intelligenten Messsystem alle Messwerte übermittelten.

Die fortschreitende Anschlussanzahl von erneuerbaren Energieanlagen erforderte 2017 den Bau eines vierten Schalthauses in Merxleben und weitere Zusammenführungen der 10 kV-Kabelringe.

Das Jahr 2020 war durch die weltweit ausgebrochene Coronapandemie geprägt, so dass es aufgrund von Produktionsstillständen, Kurzarbeit und Lockdownbeschränkungen zu Absatzreduzierungen kam.

Anfang 2021 – 125 Jahre nach Beginn der Elektrizitätsversorgung – blickt die NBL auf ein stetiges Wachstum zurück, welches sich in den netz- und energiewirtschaftlichen Daten widerspiegelt. Aktuell versorgt die NBL 12.029 Netzkunden mit insgesamt 126 km 10 kV-Netz, 4 Schalthäuser, 140 Trafostationen, 243 km Ortsnetz und 5.533 Hausanschlüssen.

Die Jahresbezugsmenge betrug Ende 2020 146.248 MWh (2019: 171.643 MWh). Davon wurden 24,1 % durch 294 erneuerbare Energieanlagen und 6,3 % durch 19 KWK-Anlagen eingespeist. Zum Zeitpunkt der Jahreshöchstleistung in Höhe von 24,11 MW am 1. Juni 2020 betrug der Anteil der EEG-/KWK-Einspeiseleistung 100 %.

Von den 294 EEG-Anlagen sind 30 > 100 kW sowie 20 > 500 kW und 103 bereits älter als 10 Jahre (gesetzlich zugesicherte Vergütung 20 Jahre). Insgesamt ist das Aufgabenspektrum der NBL in den letzten Jahren stetig gewachsen. Aktuell beschäftigt die NBL 42 Mitarbeiter. Sie betreiben die Elektrizitäts-, Gas- und Breitbandnetze, erbringen die technische Betriebsführung für die SWL im Fernwärme- und Erzeugungsbereich und einige sonstige technische Dienstleistungen für Dritte.

Insgesamt ist das Aufgabenspektrum der NBL in den letzten Jahren stetig gewachsen. Aktuell beschäftigt die NBL 42 Mitarbeiter. Sie betreiben die Elektrizitäts-, Gas- und Breitbandnetze, erbringen die technische Betriebsführung für die SWL im Fernwärme- und Erzeugungsbereich und einige sonstige technische Dienstleistungen für Dritte.

Die SWL hat sich seit der Liberalisierung des Energiemarktes im Wettbewerb maßgeblich behauptet und ist als lokaler Energieanbieter weiterhin als erste Adresse gefragt. Den Kunden werden verschiedene Energieprodukte und Dienstleistungen angeboten und es erfolgt eine aktive Energieberatung. Aufgrund dieser Vertriebsarbeit und der optimierten Energiebeschaffung konnten – trotz der freien Wahl des Energiehändlers – nahezu alle Kunden gehalten werden. Zudem erbringt die SWL kaufmännische Dienstleistungen für alle Unternehmen der städtischen Unternehmensgruppe. In 2021 sind bei der SWL 13 Mitarbeiter beschäftigt.

Der Stromnetzausbau schreitet – aufgrund der eingeleiteten Energiewende – unaufhörlich voran. Im April 2021 wird der Netzanschluss für die bisher größte EEG-Anlage im NBL-Netzgebiet errichtet. Mit dem PV-Solarpark „GWG Nord“, der über eine Einspeiseleistung von 8.000 kW verfügt, wird das Gesamtleistungsvermögen die 40 MW-Marke überschreiten.

Zudem baut die SWL ein 3. Blockheizkraftwerk am Standort Gothaer Landstraße im ehemaligen Kornspeicher. Im August 2021 soll der erste von zwei V 12-Gasmotoren einer neuen Baureihe in Betrieb genommen werden, der mit einem 10 kV-Drehstromgenerator ein Leistungsvermögen von 999 kW elektrisch und 600 kW thermisch hat. Der zweite Gasmotor wird im Jahr 2022 eingebaut.

Rückblickend betrachtet, waren das Inkrafttreten des Energiewirtschaftsgesetzes in den Jahren 1998 bzw. 2005, das Erneuerbare-Energien-Gesetz in 2000 sowie die Messzugangsverordnung 2008 bzw. das Messstellenbetriebsgesetz in 2016 wesentliche Hebel, die die Energieversorgung grundlegend verändert haben. Wir sind gespannt, was die Zukunft bringt!