Vom Stadtparlament der Stadt Langensalza wurde 1950 beschlossen, die Elektrizitäts- und Gasversorgung in eine zonale Verwaltung durch den Energiebezirk Süd zu übergeben. Damit ging die Ära der kommunalen Verwaltung der Energieversorgung zu Ende. 1953 wurde Langensalza dem VEB Energieverteilung Bleicherode und 1955 dem VEB Energieversorgung Erfurt, Netzbetrieb Mühlhausen unterstellt.
In den Jahren bis 1957 wurden eine Vielzahl von größeren Abnehmern durch den Bau von Trafostationen – zur Aufrechterhaltung der Versorgung – auf Wechselstrom umgestellt und somit das Gleichstromnetz entlastet. Die Versorgung der Abnehmer erfolgte zu diesem Zeitpunkt fast ausnahmslos über Freileitungen, die sehr oft beide Stromarten auf dem gleichen Stützpunkt fortleiteten. Die Umstellungsarbeiten der Versorgungsart und der zunehmende Leistungsbedarf in der Bevölkerung ließen sich in der Form nicht mehr realisieren. Das 10 kV-Ringkabelnetz (NKBA 3 x 16 mm²) mit den per Abzweigmuffen angeschlossenen Trafostationen war ebenfalls ein unbefriedigender Zustand.
In dieser Zeit erarbeitete der für den Bereich Langensalza eingesetzte Betriebsingenieur Herr Jürgen Haase ein Programm zur 10 kV-Kabelauswechselung. Auf der konstituierenden Sitzung des Stadtparlamentes am 21. Juni 1957 wurde die Umstellung des gesamten Stadtnetzes von Gleich- auf Wechselstrom beschlossen. Damit begannen umfangreiche Verkabelungen im Stadtkern.
Herrn Jürgen Haases Weitsichtigkeit und Engagement ist es zu verdanken, dass zu dieser Zeit ein Kabelversorgungsnetz aufgebaut wurde, welches dem üblichen technischen Stand weit voraus war. Durch die Mitführung von eigenen Steuerkabeln entstand zusätzlich ein betriebseigenes Fernmeldenetz, dass aber vorerst nur zögernd genutzt wurde.
In den folgenden Jahren wurde durch die kontinuierliche Umstellung auf Wechsel- bzw. Drehstrom eine Absatzsteigerung von 11-12 % jährlich erreicht und technisch übertragen. Der enorm ansteigende Leistungsbedarf in der gesamten Region machten den Neubau eines übergeordneten 110 kV-Netzes erforderlich. So wurde 1964 in der Nähe des 50/10 kV-Umspannungswerkes das 110/30/20/10 kV-Umspannwerk Langensalza in Betrieb genommen.
Von diesem neuen Umspannwerk verlegte man mehrere stabile 10 kV-Kabelringe zur sicheren Versorgung der Stadt. Das alte 50 kV-Umspannwerk wurde ab 1964 bis Anfang der siebziger Jahre, wie auch die gesamte 50 kV-Spannungsebene, schrittweise außer Betrieb genommen.
Die Gleichstromumstellung wurde laut Pressemitteilung 1962 mit der Mühlgasse (dies betraf 43 Abnehmer) abgeschlossen. Das letzte Haus jedoch war das E-Werk in der Engen Gasse im Jahre 1972.
In den darauffolgenden Jahren wurde die Energieversorgung immer mehr zentralisiert. In der Engen Gasse verblieb lediglich ein Meisterbereich, der sich unter der Leitung von Herrn Dipl.-Ing. Josef Tirsch für das Versorgungsgebiet der Stadt und des Kreisgebietes engagierte.